Ausschreibungen
Ausschreibung von zwei Promotionsstipendien
Das Aleksander‐Brückner‐Zentrum für Polenstudien (Halle/Jena) schreibt zum 01.10.2024 zwei durch die Deutsch‐Polnische Wissenschaftsstiftung (DPWS) geförderte Promotionsstipendien in den Geistes- und Sozialwissenschaften aus.
Das 2013 eröffnete Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien widmet sich der interdisziplinären Erforschung historischer und gegenwärtiger Formationen polnischer Staatlichkeit, Gesellschaft, Sprache und Kultur. Es ist ein gemeinsames Projekt der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Friedrich-Schiller-Universität Jena, das durch die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, die Deutsch-Polnische Wissenschaftsstiftung, den Deutschen Akademischen Austauschdienst, die Deutsche Forschungsgemeinschaft sowie weitere öffentliche Stiftungen gefördert wird. Das Zentrum kooperiert mit zahlreichen wissenschaftlichen Institutionen und NGOs in Deutschland, Polen, der Ukraine, Belarus und Israel sowie in weiteren Ländern, die historisch und gegenwärtig eng mit Polen verflochten sind. Seit zehn Jahren gestaltet es den Master-Studiengang „Interdisziplinäre Polenstudien“, fördert Promotions- ebenso wie Postdoc-Projekte und gestaltet ein Programm für die breitere Öffentlichkeit.
Mehr Informationen über das Aleksander‐Brückner‐Zentrum und seine Forschungsfelder finden Sie hier.
Was wir von Ihnen erwarten:
- ein überdurchschnittlicher Master‐ oder Magister‐Abschluss in einer geistes‐ oder sozialwissenschaftlichen Disziplin, für Projekt 2 auch in Computerlinguistik
- möglichst ein Studienschwerpunkt in polnischer Geschichte, Sprache, Gesellschaft oder Kultur
- gute Kenntnisse des Polnischen und nach Möglichkeit einer weiteren Sprache der Region oder die Bereitschaft, sich diese im Laufe der Förderung anzueignen
- Interesse an transdisziplinären Fragestellungen und interdisziplinärem Austausch
- die Bereitschaft, die Aktivitäten des Aleksander‐Brückner‐Zentrums mitzugestalten
Was wir Ihnen bieten:
- ein dreijähriges Promotionsstipendium (1.500 € monatlich) für ein Projekt im Rahmen der unten skizzierten Profile
- Sachmittel in begrenzter Höhe
- intensiven Austausch mit den Betreuer:innen und anderen Promovierenden
- einen interdisziplinären Diskussionszusammenhang
- Einbindung in nationale und internationale Netzwerke
- gesellschaftlich orientierte Wissenschaft
Projekt 1 (Halle) ist angesiedelt im Forschungsfeld »(Re)Konfigurationen von Gemeinschaft und Gesellschaft«. Im Fokus steht die Auseinandersetzung mit Normen in Zeiten politischer Transformation oder in Migrationsprozessen. Denkbar ist die Analyse rechtlicher, religiöser oder gesellschaftlicher Normen ebenso wie die Erforschung von Normenkonkurrenz und -verflechtung, zum Beispiel in soziopolitischen Bewegungen, Justiz und Verwaltung, Kirchen und Religionsgemeinschaften oder auch in Biographien. Welche Vorstellungen von Gesellschaft, Recht, Gerechtigkeit und Moral stehen zur Diskussion? Wer ergreift das Wort, wer bleibt ausgeschlossen? Welche Medien der Kommunikation werden eingesetzt? Gelingt es, Normen zu konsolidieren?
Die Ausschreibung richtet sich an Absolvent:innen aus den Geistes-, Sozial- und Rechtswissenschaften. Der/die Doktorand:in ist frei in der Wahl des Untersuchungszeitraums, ebenso in der methodischen und thematischen Konkretisierung.
Projekt 2 (Jena) soll sich mit den Beziehungen zwischen dem Polnischen und dem Ukrainischen beschäftigen. Ausgehend von zwei Standardvarianten des Ukrainischen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – mit Zentren in L’viv einerseits, Kyiv und Charkiv andererseits – ist zu untersuchen, wie stark der Einfluss des Polnischen in der westlichen Standardvariante vor 1939 zu gewichten ist, wie er in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts weiter wirkt oder aber im Kontext der Etablierung einer einheitlichen Norm im Usus abnimmt. Welche Merkmale sind klar dem Sprachkontakt mit dem Polnischen zuzuschreiben? Welche Elemente haben sich als dominant durchgesetzt, welche sind geschwunden? Welcher Anteil der ehemals vom Polnischen geprägten Regionalismen sind heute stilistische Varianten, und welche Identität wird durch ihre Verwendung projiziert?
Die Ausschreibung richtet sich an Absolvent:innen der slawischen Philologie sowie angrenzender Disziplinen. Die vollständige Ausschreibung mit genaueren Angaben für Projekt 2 finden Sie hier: Ausschreibung PhD - Projekt 2.
Bewerbung
Bitte bewerben Sie sich in elektronischer Form mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Informationen zu Studienschwerpunkten, Praktika und Projekten, ggfs. Publikationen) sowie einem Promotionsexposé von max. 5 Seiten (gehen Sie auf Quellen/Daten, Fragestellung, Theorie und Methodik Ihres Projekts ein) für Projekt 1 bzw. Ihre letzte Abschlussarbeit (beispielsweise Ihre Masterarbeit) für Projekt 2. Ihre Bewerbung senden Sie bitte bis zum 15. August 2024 an Yvonne Kleinmann (yvonne.kleinmann@geschichte.uni-halle.de) und Ruprecht von Waldenfels (ruprecht.waldenfels@uni‐jena.de). Rückfragen beantworten wir gern!
Ausschreibung: DAAD-Gastprofessur am Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien, Halle (Saale)
Das Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien in Halle sucht eine/n Gastprofessor:in mit Wohnsitz außerhalb Deutschlands, der/die sich unserem Team zwischen April 2024 und Februar 2025 für die Dauer von einem Monat anschließen will.
Aufgaben:
- eine Lehrveranstaltung (auf Englisch oder Deutsch) zu einem Thema Ihrer aktuellen Forschung in den Feldern Polnische Gesellschaft, Kultur oder Politik. Zielgruppe: BA- und MA-Student:innen unterschiedlicher geistes- und gesellschaftswissenschaftlicher Fächer (28 Stunden an zwei bis drei Wochenenden)
- Teilnahme an den Aktivitäten des Zentrums
- Beteiligung an interdisziplinären Diskussionen
Bewerbungsunterlagen (in einem pdf):
- CV
- Publikationsliste
- Promotionsurkunde
- Kurze Skizze Ihrer Lehrveranstaltung
Bewerbungsfrist: 15. Dezember 2023
Wir sind besonders an Wissenschaftler:innen interessiert, die bereit sind, einen Kurs anzubieten, der Studierende aus unterschiedlichen geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern anspricht, die nicht unbedingt in den Polenstudien zuhause sind. Bewerbungen aus unterschiedlichen Fächern, u.a. Literatur- und Kulturwissenschaften, Politikwissenschaft, Soziologie, Ethnologie, Jura, Geschichtswissenschaft etc. sind willkommen.
Der/die Gastprofessor:in erhält einen Arbeitsplatz am Aleksander-Brückner-Zentrum in Halle (www.aleksander-brueckner-zentrum.org) und wird mit einer Pauschalsumme von 4.000 Euro für alle anfallenden Ausgaben vergütet. Die Mitarbeiter:innen des Zentrums werden Sie in praktischen Dingen, z.B. bei der Wohnungssuche und der Anmeldung in Bibliotheken, unterstützen.
Wir erwarten, dass Sie sich für die Dauer Ihres Vertrages überwiegend in Halle aufhalten, Ihrer Forschung nachgehen und Kontakte zu wissenschaftlichen u.a. Institutionen vor Ort knüpfen, z.B. zum Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung.
Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, schreiben Sie bitte an: paulina.gulinska-jurgiel@geschichte.uni-halle.de.
Wir freuen uns, mehr über Ihre Ideen zu erfahren!