Polish film series in Jena and Halle

Since the summer semester 2014, the Aleksander-Brückner Centre for Polish Studies has been presenting a Polish Film Series in cooperation with the Kino im Schillerhof. Current productions and selected classics of Polish cinematography are dedicated to historical and contemporary formations of Polish statehood, society, language and culture.

All films will be briefly introduced by scholars from the Aleksander-Brückner Centre for Polish Studies, who will also be available for discussions with the audience after the screenings.


The Last Family, © new europe film sales

Polnisches Kino in Jena: Ostatnia rodzina | The Last Family

Donnerstag, 24. April 2025 um 20:00 Uhr im Kino am Markt, Markt 5, 07743 Jena.

Auf den ersten Blick ist der Film ein gewöhnliches Biopic. Wir begleiten den Maler Zdzisław Beksiński (Andrzej Seweryn) 28 Jahre lang durch sein wenig glamouröses Leben in einer Warschauer Plattenbauwohnung und lernen dabei einige seiner Bilder kennen. Aber irgendwann stellen wir fest, dass wir immer noch keine Ahnung haben, woher in dieser tristen Umgebung die düster-phantastischen Bildwelten kommen.

Denn der Filmtitel deutet es bereits an: Nicht Beksiński und seine Werke stehen im Mittelpunkt, sondern seine Familie, allen voran seine starke, zurückhaltende Ehefrau Zofia (Aleksandra Konieczna) und sein psychisch labiler Sohn Tomasz (immer wieder grandios: Dawid Ogrodnik). Sie sind gemeinsam der wahre Hauptdarsteller, der uns in einem komplexen, psychologisch dichten Beziehungsgeflecht einige Jahrzehnte polnischer Lebensrealität vor und nach 1989 nachfühlen lässt.

Es überrascht, dass ein solch ambitioniertes Projekt einem so jungen Regisseur anvertraut wurde. Noch überraschender ist, dass das Ergebnis so reif, souverän und zeitlos geraten ist, dass es Kritiker und Publikum gleichermaßen begeisterte und – auch dank liebevoll ausgefeilter Maske und Ausstattung – das Zeug zum Klassiker des zeitgeschichtlichen Kinos hat.

PL 2016, R: Jan P. Matuszyński, 123 Min., OmU

Jan P. Matuszyński (geb. 1984) studierte Regie und Dokumentarfilm in Łódź und Warschau. Nach einigen Kurz- und Dokumentarfilmen drehte er sein Langspiel-Debüt „Ostatnia rodzina“, das u.a. auf Filmfestivals in Locarno, Denver, Cottbus und Gdynia ausgezeichnet wurde. Es folgten das zeithistorische Panorama „Żeby nie było śladów / Leave No Traces“ (2021) und das Drama „Minghun“ (2024).

Einführung und Moderation: Rainer Mende (Polnisches Institut Berlin – Filiale Leipzig)

Tickets: 9,50€ / für Studierende ist der Eintritt im Rahmen des Kulturtickets kostenlos

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Kino am Markt und dem Polnischen Institut Berlin – Filiale Leipzig, bei freundlicher Unterstützung der Sanddorf Stiftung Regensburg.

https://instytutpolski.pl/leipzig/2024/04/24/the-last-family-jena/
https://www.kinoammarkt.de/

https://www.sanddorf-stiftung.de/

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!


Alle vergangenen Filmreihen und Lesungen finden Sie im Archiv.