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Wandel des Sprachbewusstseins in Polen im Kontext aktueller gesellschaftlicher Veränderungen

Vortrag von Marek Łaziński (Warszawa) am 20.6. um 17:00 Uhr, FSU Jena, MMZ 218, Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena

Die politische Spaltung in Polen vertieft sich und die Ansichten über Traditionen, auch in Bezug auf Sprache, polarisieren sich. Sprachliche Veränderungen werden als Bedrohung für die nationale Tradition und Identität betrachtet. Gender und Political Correctness sind die ständigen Negativhelden im konservativen Diskurs. In der Vorlesung werden die neuesten Veränderungen der Bezeichnungen der Zugehörigkeit zu Nationen und ethnischen Gruppen, der Geschlechts- und sexuellen Identität vorgestellt.

Diese Bezeichnungen sind besonders anfällig für Stereotypisierung und Pejorativisierung, der Belastung von Wörtern mit negativen Konnotationen. Auch werden ähnliche Diskussionen von vor hundert Jahren erwähnt. Heute streiten wir um Präpositionen mit dem Namen der Ukraine; vor dem Zweiten Weltkrieg stritten wir darüber, ob wir unsere östlichen Nachbarn Ukrainer oder Ruthenen nennen sollen.